Where's the b/pride?
Eingereicht von Hirn Lisz
Kurzbeschreibung des Entwurfs
Nach dem Motto 'Was dich nicht umbringt, sorgt vielleicht einmal dafür, dass du dich totlachst' soll die Wahrnehmung von antisemitischen, antiliberalen und rassistischen Zeichen auf eine absurde bis komische Ebene gehoben werden. Durch die 'Hochzeitstorte' soll die oftmalige Vermählung solcherlei Ideologien mit der Politik anschaulich gemacht und ihre Verharmlosung mittels einer rosaroten Torte dargestellt werden. Man muss bei dem irritierenden Anblick des Bräutigams Lueger fragen: Wo ist die Braut, wo ist der Stolz der Politik geblieben? Fragen, die sich an den Rezipienten und an die Politiker richten und deren Herausstellung die Aufgabe von Kunst und Philosophie ist. Weiter symbolisiert die Torte auch die 'süße Versuchung', Versprechungen und Vorurteilen rassistischer und antisemitischer Art zu erliegen.
Ziel der Projektidee: Aufarbeitung dieser 'schweren' Thematik mittels einer innovativen, provokanten, jedoch nicht obszönen und doch hintergründigen Skulptur. Die 'Lueger-Torte' zieht Aufmerksamkeit auf sich, will provozieren und gleichzeitig auch das Fragen anregen.
Es geht darum, diese Thematik durch die Lächerlichkeit und Bloßstellung der Symbolik von Figuren wie Lueger zu entkräften und ihnen so die Macht zu entziehen, die ihnen Angst und Ernst gibt: es darf gelacht werden - frei nach Adorno, der nach dem Holocaust zwar Gedichte verboten hat, Witze aber nicht.
Selbstdarstellung/Lebenslauf
Mag.a Dr.in phil. Lisz Hirn
Jahrgang 1984
Studierte Geisteswissenschaften sowie Gesang in Graz, Paris und Wien
Als Philosophin bin ich nicht auf einen Tätigkeitsbereich eingeschränkt, sondern unter anderem als Schriftstellerin, als Consultant in der Jugend- und Erwachsenenbildung beschäftigt und als freiberufliche Künstlerin an internationalen Kunstprojekten und Ausstellungen beteiligt. Meine beruflichen Erfahrungen haben mich gelehrt, wie spannend und amüsant Philosophie sein kann und wie sie Menschen unterschiedlicher Interessen und Herkunft rund um die Welt zusammenführt. Die Schwerpunkte meiner philosophischen und wissenschaftlichen Arbeit (u. a. Publikationen im Verlagshaus Hernals) liegen in der philosophischen Anthropologie (auch Gender-Thematik), politischen Philosophie, interkulturellen Ethik und kritischen Religionsphilosophie.
Je nach Wunsch der Einreicher_innen sind teilweise nur Titel, Abbildung und Namen verfügbar, auch wenn die gesamte Einreichung umfangreicher war.